Lügen, Märchen, Übertreibungen. So arbeitet die Presse.

"Buffett warnt vor Facebook"

so ähnlich war es in fast allen Blättern zu lesen. Von der Boulevardpresse bis zur angeblich seriösen Presse. 


Am 07.05.2012 war im Handelsbatt und anderen Medien die folgende Meldung zu sehen, lesen und zu hören.



Was hat Buffett denn nun wirklich gesagt ?

Buffett hat niemals gesagt : Kauft kein Facebook. Buffett hat auch niemals vor Facebook gewarnt. So wie es das Handelsblatt aber darstellen will.

Buffett hat auf der Hauptversammlung gesagt, daß er und Charlie noch nie Aktien in einem Börsengang gekauft haben. An keiner Stelle wurde jedoch in diesem Zusammenhang Facebook erwähnt. Damit sind generell alle Aktien gemeint die als Börsengang herauskommen. (kleiner Unterschied zu dem wie das Handlesblatt es beschreibt oder ?)

Richtig ist, daß Buffett einmal erzählt hat, daß er Unternehmen wie Facebook und auch Google schwer bewerten kann. Das er diese Aktien deshalb auch meidet. Er hat aber auch zig Mal gesagt, daß es andere Investoren gibt die das sehr wohl können. Aus diesem Grund wird er kein Facebook kaufen, kein Google , kein Apple und zig zehntausend andere Aktien auch nicht die in die Kategorie Hightech und schwer zu bewerten fallen.

(ich lese täglich 10-20 Magazine online, diverse Magazine und Zeitungen gedruckt und bin der Meinung fast alles zu lesen was Buffett so von sich gibt wenn der Tag lang ist. Wer tatsächlich einen Beleg findet, daß Buffett von Facebook Aktien abrät kriegt einen Sonderbeitrag in diesem Blog eingerichtet und von mir 50 Euro überwiesen. Meine Email ist zuckerdepot@yahoo.de / kein Spaß! Ich bin mir zu 99,99% sicher, daß es wieder eine astreine Lügengeschichte und Räuberpistole der Presse ist)

CNN sagt Buffett wird kein Facebook kaufen






































Was steckt in Wahrheit hinter dieser Meldung ?

Buffett hat auf der Berkshire Hauptversammlung gesagt, daß er keine IPOs kauft. Er hat in keinem Satz Facebook dabei erwähnt. Er hat nur auf die Tatsache hingewiesen, daß Börsengänge generell zu teuer sind und man keine Aktie zu einem Börsengang kaufen sollte.

Munger hat gesagt, daß er kein Facebook verstehen will. Er und Buffett wollen aber auch kein Intel, kein Microsoft und kein Apple verstehen. Die Presse stellt einen Zusammenhang dar zwischen der generellen Abstinenz von Buffett und Munger bei IPOs und dem jetzt kurz bevor stehenden IPO von Facebook. Die Wahrheit ist, daß Buffett das so nie gesagt. es nie einen Kontext gab, und so nie gemeint hat. Er hat niemals explizit abgeraten in Facebook zu investieren. Never, Ever.

Hier kommt ein Bericht der dem schon näher kommt was Buffett gesagt hat. Dort wird schon etwas detaillierter geschrieben und dort werden nicht Zusammenhänge hergestellt wo gar keine vorhanden sind.
http://www.huffingtonpost.com/2012/05/07/warren-buffett-facebook_n_1495157.html

Wirklich perfekt und hohe Ansprüche an Qualitätsjournalismus erfüllt das leider auch nicht.  Immerhin besser was das Handelsblatt und einige andere Medien in Deutschland abgeliefert haben in dieser Sache.


 

Ich hoffe dieser Artikel gefällt euch und ich werde regelmässig etwas über die täglichen Presselügen schreiben über die ich so stolpere. Ja. Ihr habt richtig gelesen. Umso mehr man liest umso mehr Bullshit sieht man. In der Finanzpresse sehe ich wirklich jeden Tag ganz, ganz, grobe Fehler und in meinen Augen Lügen und Falschdarstellungen.

Mit diesen Geschichten über die täglichen Presselügen kann man die Zeit zwischen den "echten" Analysen verkürzen. Bei Wirtschaftsthemen und insbesonders bei Börsenthemen kann man im Grunde genommen allen gängigen Zeitungen und Magazinen jegliche Kompetenz absprechen. Kompetenz mag vielleicht vorhanden sein, man schreibt aber dennoch lieber eine Story und produziert Schlagzeilen und verdreht die Wahrheit gerne einmal wenn dadurch eine tolle Story entsteht. Das verdrehen der Wahrheit ist zumindest bei den Magazin und zeitungsähnlichen Medien eher die Regel als die Ausnahme. FTD, Handelsblatt, FAZ, Capital, Wirtschaftswoche... alle bekleckern sich nicht gerade mit Ruhm.

Es hat einen Grund warum Buffett KEINE Aktienanalsen liest, es hat einen Grund warum Buffett NUR den Primärquellen vertraut und niemals einer Meldung der Presse, es hat einen Grund warum Warren Buffett Börsenfernsehen nur mit Ton aus anschaut und er und auch andere weltbekannte Investoren alle mehr oder weniger das Gleiche über die Presse sagen....



Kommentare

  1. Buffets Buys im ersten Quartal:

    http://www.gurufocus.com/news/176893/warren-buffett-buys-general-motors-and-viacom-adds-wmt-wfc-ibm-dva

    Erst überrascht er mit IBM, jetzt General Motors, wer hätte das gedacht

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  2. Hallo Alex, Hallo Julia,

    die Viacom hab ich mir letzten Freitag auch ins Depot gelegt. Ich habe hin und her geschaut in Sachen Medienaktien und meine letzten Überlegungen waren dann .. wenn Frankreich (TF1 und M6 sind wirklich billig..) warum kauf ich dann nicht lieber Vivendi noch mehr nach ? (Deine Info mit Seth Klarman hätte ich vielleicht erst später oder gar nicht gesehen). Also hab ich mir die Amis angeschaut.

    Viacom ist sehr gut vom Wachstum. Ich hab auch ins Depot von Buffett geschaut, die Direc-TV wächst auch immer noch sehr gut, viel Cashflow und etwas Schulden. Also lieber Viacom. Im Mediasektor hab ich jetzt 2 sehr solide Aktien.. Viacom&Vivendi..und immer noch einen heissen Ritt mit Trinity Mirror, die paar Pro7 bei mir im Depot zählen nicht mehr so wirklich.

    Consors mach ich wohl wirklich. Ich werde dann auch Deinen Link benutzen. Ich habe später festgestellt, daß die Gesellschaft unter 2 Namen fungiert bzw. an der Börse gehandelt wird... einen davon kann ich auch über Stuttgart / Berlin kaufen, allerdings sehr, sehr dünner Handel.

    Hallo Julia,
    bzgl. Immobilien. Ich beschäftige mich jetzt schon länger mit Immos, als Investor der selber so ein Ding an den Hacken hat (fremdvermietet), als Sohn der erlebt hat wie die Eltern wohl auch nicht optimal gekauft haben (aber was weiss man schon als 12-jähriger oder so ähnlich) und ich hab auch vieles gelesen. Fakt ist, daß 70% aller Immobesitzer die vermieten KEIN Geld verdienen. Das sind offizielle Zahlen. Die meisten kaufen halt schlicht und ergreifend zu teuer ein. Die meisten beschäftigen sich auch nicht tief mit der Materie bevor Sie kaufen. Dort wird mal eben schnell ein "MFH" oder eine denkmalgeschützte Immo in Chemnitz gekauft weil der Steuervorteil so geil ist und der nette Drücker der vor einem sitzt so toll erzählen kann. Dann kauft man, ohne viel Ahnung zu haben. So wie die meisten, uns eingeschlossen in den ersten paar Jahren denke ich (zumindest ich), wohl schon zig tausende Euro in Aktien investiert hatten als wir lieber hätten die Finger davon lassen sollen. Will heissen, diese Steuermodelle sehen ja auch geil aus. Aber nur durch den Steuervorteil, wenn der neue Eigentümer/Vermieter einmal arbeitlos wird und nicht mehr soviel verdient sieht er auf einmal was für einen Müll er gekauft hat. Man informiert sich nicht genau, man weiss nicht was alles möglich ist und es halten zuviele einfach die Hand auf bei diesen Geschichten.

    Meine Immo in Dresden habe ich ohne steuerliche Geschichten (halt die ganz normale AfA) zu einem Preis gekauft bei dem die Mietrendite über 10% war. Der Kredit war gerade einmal die Hälfte. Dieses Haus trägt sich von vorne bis hinten allein und es bleibt ordentlich was übrig. Die Margin of Safety war so hoch, daß ich zu nur 50% der ortsüblichen Miete vermieten könnte und ich wäre immer noch nicht unter Wasser ... (der Kredit wäre bezahlt will das heissen).

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  3. (Antwort Teil 2 - da auf 4069 Zeichen begrenzt)

    Das gibt es. Das gibt es aber nur wenn man sich damit beschäftigt, viel rumfährt, das wird es wohl auch nur geben wenn du in einer Zwangsversteigerung kaufst oder freihändig wenn die Bank Not hat (aber dann wird es meistens nicht so billig). Geht wohl auch nur wenn du im "Grosshandel" einkaufst, d.h. eine einzelne Wohnung am freien Markt über den Makler wird niemals diese Renditen bringen (schon gar nicht zur Zeit). Ein MFH dagegen wird nur von bestimmten Leuten gekauft, wenn Du so ein Ding direkt kaufst (im Zwang - ohne das viele die Hand aufhalten) sind auch heute noch an sehr vielen Standorten Renditen von 10%,12% und mehr drin. In München halt leider nicht, auch in einer Zwangsversteigerung nicht).

    Was ich sagen will ist, daß es auch bei Immobilien, wie bei den Aktien, nichts geschenkt gibt. Und wenn man da "schlecht" einkauft dann hat man 10-20-30 Jahre Ärger an den Backen. Wie war denn die Mietrendite am Anfang, als überhaupt gekauft wurde ? wenn das nicht gleich "üppig" war, dann kann es schon sein das es Dir so vorkommt als ob es nix zu holen gäbe an den Immomärkten. Aber das ist nicht so. An den Immomärkten ist mehr zu holen, da dieser Markt nicht so effizient ist wie der Aktienmarkt.

    Die Verwaltung machen wir auch selber, sonst würde da auch noch etwas von der Rendite für uns abgehen. Ein bisschen Ärger mit Mietern hat man, aber es hält sich im Rahmen. Bei mir ist es so, daß ich vielleicht 1-2-3 Tage im Jahr opfere.. für Abrechnungen, Nebenkosten, und Handwerker rausschicken falls mal wieder was mit Heizung usw. ist.

    Ich hab auch ein paar Mal wieder gesucht danach, bin aber nicht mehr fündig geworden. Ich bin aber jederzeit bereit wieder in ein schönes Objekt zu investieren, auch mit anderen zusammen.

    Das heisst aber alles noch nix. Richtig abgerechnet wird zum Schluss, da bin ich jetzt auch schlauer als vor ein paar Jahren noch. Es könnte immer noch was passieren (großer Schaden, was weiss ich) und dann wäre alles hinfällig was bisher war. Und ich sehe auch die Zeichen an der Wand, zur Zeit bin ich wirklich der Meinung, daß man verkaufen muss..wenn man gut "verdient" hat.. ich werde mein Ding versuchen zu verkaufen. Und die Rendite für den Käufer ist dann immer noch OK und näher an 10% als an 5%....

    Danke für Eure tollen Feedbacks.

    p.s. ich habe schon 2 Leute die mit mir investieren würden, in Immos, vielleicht findet man hier ja wirklich noch "Mitinvestoren".. zusammen ist es halt "leichter" zu schlucken diese Dinger. Was ich z.B. auch sehe sind die großen Dinger. Sagen wir mal Verkehrswert 1.5 Millionen..und mit Glück kriegt man das für 50% bis 70% vom Verkehrswert. Nun ja. 750K finanzieren..ist auch für mich viel.. psychologisch, auch wenn es mit der Bank klappen würde.. aber das auf 2-3-4-6 Schultern ist eigentlich gar kein Problem...

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  4. Viacom ist klar und verständlich ... was ich viel bemerkenswerter finde, ist GM

    Berkshire hat sich anscheinend die patentierte Bob-Methode abgeschaut:
    ständig gegen eine Industrie wettern und lästern ... und sich dann Aktien dieser Industrie kaufen


    :P

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  5. Hallo Alex,

    GM finde ich auch überraschend. Das ist, so denke ich, ein Investment der zwei neuen Manager. Einer davon hatte vorher einen Hedgefonds und mehrere hundert Millionen z.B. in Direc-TV / Viacom investiert. Jetzt bei Berkshire haben Sie diese Positionen wieder "aufgenommen"... so sieht es für mich aus.

    GM denke ich so wie Du.. es sieht komisch aus.. eher nicht Buffett.. vielleicht auch die zwei von der Tankstelle.

    Buffett hat Ihnen ja inzwischen mehrere Milliarden an Spielgeld in die Hand gedrückt. In einigen Jahren werden diese zwei, wie von Buffett geplant, dann mehr oder weniger alles investieren.

    Die zwei scheinen keine Angst / Erfahrung in völlig anderen Bereichen zu haben. Würde mich nihct wundern wenn es am Ende so wird wie von Buffett "prophezeit".. die neuen Manager werden besser sein als er ...

    ich lese jetzt schon solange über Ihn. Diese zwei neuen..die müssen richtig, richtig, richtig gut sein. Wer wenig USA im Depot hat macht mit einem Investment in Berkshire nix verkehrt.

    Was ich heute auch gelesen habe, und das war wohl Buffett selbst, ist ein Kauf von einer neuen Zeitung :

    http://www.bloomberg.com/news/2012-05-17/berkshire-buys-media-general-s-newspapers-for-142-million.html

    bis später. Ich schreib gerade einen Artikel über Facebook. Es hat mir in den Fingern gejuckt :=).. hoffe ich werde damit heute noch fertig.

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  6. Ich muss sagen Viacom gefällt mir eigentlich immer besser je mehr ich mir davon ansehe...
    gute Margen, guter Cashflow, Aktienrückkäufe, Schulden sind verkraftbar (mehr noch als bei vivendi)
    in anbetracht des Wachstums ist ein KGV von 13 auch nicht zu teuer...

    Berkshire ist jetzt auch noch dabei, was einem psychologisch etwas den Rücken stärkt ... auch wenn 's wohl diesmal nicht Warren ist...

    mal schauen was die Euro/Dollar/Griechenland/Spanien-Panik ... in nächster Zeit so für Einstiegszeitpunkte generieren wird...

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  7. was hats den mit den "B" shares auf sich? hab da jetzt nichts auf die schnelle gefunden...

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  8. Julia-Papa20/5/12

    Hallo, Alex,

    die Viacom-Homepage gibt folgende Information:

    "Q: What is the ticker symbol for Viacom's common stock, and where is it traded?
    A: Viacom is listed on NASDAQ and trades under the symbols "VIA" for Class A common stock and "VIAB" for Class B common stock. (Class A is voting stock, and Class B is non-voting stock.)"

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  9. Hi Julia-Papa,

    danke für die Info! Hab mich nun auch ein bisschen auf der viacom homepage rumgetrieben und muss sagen...

    da sind die vivendi-franzosen ja übersichtlicher...

    ich seh nur quater reports, keine annual ... die zahlen von paramount muss man mühselig suchen... an sonnsten immer noch ein tolles unternehen mit gutem wachstum

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