Walter Schloss - Schüler und Mitarbeiter bei Benjamin Graham & Freund von Warren Buffett
In den letzten Tagen ist ein Titan der Investmentwelt verstorben. Ich glaube in einem oder anderen Kommentar habe ich seinen Namen einmal erwähnt. Walter Schloss ist im stolzen Alter von 95 Jahren verstorben.
Walter Schloss war viele Jahre Mitarbeiter bei Benjamin Graham und lernte da auch Warren Buffett kennen als dieser in der Firma von Graham sein "Praktikum" machte. Walter Schloss machte sich nachdem Grahams Firma geschlossen wurde selbständig und investierte von einem stillen Zimmerlein, ganz ohne PC und Internet bis zuletzt!, für sich und seine handvoll Investoren. Als Schüler (er war kein Schüler in dem Sinne. Ich meine damit, daß man automatisch zum Schüler wird wenn man für einen echten Meister arbeiten darf) und Mitarbeiter von Graham kann man davon ausgehen, daß er die Prinzipien des Valueinvestings verinnerlicht hat.
Schloss war und ist einzigartig aus den folgenden Gründen. Nur Stichpunkte, wir können ja in den Kommentaren darüber reden und es vertiefen.
Investmentprinzipien und Fakten über Walter Schloss
- Die Investorhistorie von Walter Schloss ist fast 50 Jahre alt. Von 1955 bis 2000 erwirtschaftete er 15.5% für seine Anleger. Der S&P500 machte in der gleichen Zeit runde 10%. Eine derart lange Distanz, mit dieser Performance, ist kaum einer gelaufen in der Investmentwelt.
- Walter Schloss benutzte nie einen PC, Internet oder sonstiges ablenkendes und geldverschlingendes Zeug um damit Aktienanalyse zu machen. Ein Klassiker den sich jeder von uns hinter die Ohren schreiben sollte. Auch heute noch gültig. Um erfolgreich zu investieren brauchen wir wirklich kein Internet - auch wenn einiges dann leichter ist - wir brauchen kein Highspeed Zugang, wir brauchen kein tägliches Gejohle in den Nachrichten. Es ist alles nur reine Ablenkung wenn es ums investieren geht. Die Millionen von Ideen und Kommentare aus allen Ecken bringen uns nicht weiter. Ein echter Valueinvestor muss (!!) letzlich für sich denken und alleine entscheiden. Den Lemmingen (die Presse und Co.) hinterherzulaufen wird nicht funktionieren. Warren Buffett und andere Valueinvestoren haben schon genug zu dem Thema geschrieben.
- Walter Schloss besuchte nie eine Firma. Sprach nie mit dem Vorstand. Wollte nie etwas von der IR Abteilung (auch Lügenabteilung genannt) wissen und benutzte nur die offiziell zugänglichen Materialien, d.h. Geschäftsberichte & Quartalsberichte. Das war eines seiner Prinzipien. Auch Warren Buffett arbeitet nicht viel anders. Ich habe nicht gelesen das Buffett jedesmal rumfährt oder telefoniert. Was ich gelesen habe ist, daß Buffett im Morgenmantel aus seinem Schlafzimmer heraus gearbeitet hat und sich bis heute nicht die Mühe macht (weil es einfach nicht wert ist. ---> Ein Vorstand, IR-Sprecher wird IMMER sagen das die Zukunft gut ist, daß das Unternehmen gut aufgestellt ist, daß wir die Besten sind usw.) anders zu verfahren. In jedem Geschäftsbericht von Berkshire kann man nachlesen, daß man Warren Buffett eine Bilanz schicken soll und er innerhalb von 1 Tag in der Lager ist ein Angebot abzugeben ob er die Firma übernehmen wird oder nicht. Er benötigt kein Gespräch, keine IR-Abteilung und andere Leute die Ihm ohnehin nur einen Bären erzählen würden. Es steht alles in den Bilanzen... so ist es bis heute, und so wird es in tausend Jahren noch sein.
- Walter Schloss hatte eine sehr hohe Diversifikation verglichen mit seinem Lehrer Graham oder auch im Vergleich zu Buffett. Walter Schloss hatte durchschnittlich und zu jeder Zeit 100 Aktien im Depot und es gab nie Positionen die wirklich konzentriert waren (ein Buffett hat in jungen Jahren auch öfter "All In" gespielt und 30/50/70% in eine Aktie, in eine Idee gesteckt). Nur in absoluten Ausnahmefällen wurden maximal 20% des Depots in eine einzige Aktienidee investiert
- er orientiert sich an Bilanzwerten, Zerschlagungswerten. Buchwerte waren ausschlaggebend für Walter Schloss
- Schulden müssen immer weniger sein als Eigenkapital
- man muss geduldig sein. Walter Schloss hat einen Turnover des Depots von 25%. 25% des Depots wurden durchschnittlich jährlich durch neue Ideen ersetzt. In durchschnittlich 4 Jahren hat Walter sein Depot komplett umgebaut. (Anmerkung: etwas was Warren Buffett dem "normalen Investor" nicht empfiehlt, ich auch nicht unbedingt... wenn man ein Depot mit 30-40 Aktien hat, würde das bedeuten jedes Jahr ca. 8 neue Aktien zu finden. Das ist gar nicht so einfach wenn die Börse nicht als Nebenjob ausarten soll meiner Meinung nach. Wer ein gutes Depot hat, mit guten Unternehmen, der wird schwerlich jedes Jahr 8 neue/bessere Ideen finden)
- wenn eine Aktie gekauft wird dann am Tief der letzten 5 Jahre oder der letzten 52 Wochen. (eine regelmässige Übung von vielen Valueinvestoren ist das studieren der Aktien die auf 52 Wochen Tief notieren, auch Walter Schloss hat das jeden Morgen direkt nach dem Zähne putzen gemacht)
- man sollte versuchen Assets/Bilanzwerte billig zu kaufen. Er hat weniger Wert darauf gelegt Gewinne/Earnings billig zu kaufen
- Emotionen sollten einen nicht beeinflussen
- Aktien sollten grundsätzlich immer gegenüber Bonds und Cash bevorzugt werden. Eine Besonderheit von Walter Schloss meiner Meinung nach. Er war fast zu jeder Zeit immer 100% investiert. Kein Cash, keine Shortgeschäfte, keine Anleihen. Mit Aktien schlief er am Besten. Auch das Thema Inflation und der Schutz vor Inflation war wichtig für Ihn - das konnte er seiner Meinung nach nur mit Aktien erreichen (siehe auch hier im Blog die Gedanken von Warren Buffett zu dem Thema Gold vs. produktive Assets wie Aktien). Oder vielleicht besser ausgedrückt mit Aktien konnte er diesem Ziel relativ nah und einfach erreichen im Vergleich zu Cash und Anleihen.
- er benutzte kein Fremdkapital wenn er Aktien kauft da er meinte, daß Fremdkapital die Neigung hat immer im ungünstigsten Moment "gegen" einen zu laufen.
- Walter investierte nur in Unternehmen die eine (mindestens) 10 jährige Geschichte haben. Alles was nach New Economy, neue und unbekannte Zukunftsbranchen aussah wurde nicht gekauft
- Walter liebte es wenn die Insider/Management selbst stark beteiligt waren
- mit dem Verkauf seiner Aktien hatte Walter Schloss Schwierigkeiten. Auch dieser Superinvestor verkaufte oft eine Aktie die danach noch um 100,200,300,400% gestiegen ist.
- man sollte nie nach einem heissen Tip investieren oder für den schnellen Profit eine Aktie kaufen
- wenn es schlechte Nachrichten gibt, die Aktie stark fällt dann sollte man nie aus Panik verkaufen
- jeder sollte eine Investmentphilosophie haben und diese auch befolgen (heute Valueinvestor sein, morgen Growth Investor, übermorgen Devisen handeln und über-übermorgen versuchen der geniale Asset Allocator zu sein wird nicht funktionieren)
- immer versuchen die Emotionen rauszuhalten. Angst und Gier sind die gefährlichsten Gefühle wenn es darum geht Aktien zu kaufen oder verkaufen
Warren Buffett schrieb in dem Berkshire Hathaway Geschäftsbericht von 2006 das folgende zu Walter Schloss (ich übersetze ganz kurz, ganz frei, verzeiht mir wenn es sich teils unrund anhört / ich hab jetzt nicht soviel Zeit):
Walter Schloss verdiente erst Geld mit seiner Partnerschaft wenn auch seine Investoren Geld verdienten (Anmerkung: kuckt heute dazu im Vergleich die Vergütung des Standard Hedge Fonds und der Fonds allgemein an). Walter Schloss hat eine überragende Performance in den letzten 50 Jahren. Und das er erfolgreich sein wird sage ich nicht erst rückblickend. Walter war vor 50 Jahren meine einzige Empfehlung für eine Familie aus St. Louis die einen fähigen und ehrlichen Investment Manager wollte. Walter besuchte nie ein College und keine Business School. Er hatte nie Insiderinformationen und benutzte reine fundamentale Daten / Statistiken für seine Aktienauswahl. Als Walter 1986 für das Magazin "Outstanding Investors Digest" gefragt wurde wie er seine Investmentauswahl beschreiben würde, sagte Walter : "Wir versuchen Aktien billig zu kaufen" (Wie man sieht hat Walter genau den gleichen Humor wie Warren Buffett - zum brüllen).
Walter verfolgte eine Strategie die kein Risiko beinhaltet - definiert als das Risiko sein Vermögen nachhaltig zu vermindern (kurzfristig/mittelfristig ist auch das Depot von Warren Buffett jederzeit bis zu 50% im Minus).
Walter Schloss hat Ergebnisse erzielt die deutlichst besser waren als die Rendite des S&P500 im Zeitraum 1955 bis 1984 und auch 1955 bis 2002. Es ist besonders erwähnenswert das er seinen Rekord auf tausend Aktien aufbaute die er in dieser Zeit kaufte und verkaufte. Meistens Aktien eher lustlosen, langweiligen Typus. Einige wenige Gewinner machten nicht seinen Erfolg aus (Anmerkung: große Wetten/hohe Konzentration gab es nicht. Er hat quasi tausend gute Aktien rausgepickt. Zuverlässig wie ein Uhrwerk hat er gezeigt das Aktienanalyse funktioniet. Glückstreffer sind völlig ausgeschlossen bei seiner Performance).
Es ist leicht zu sagen, daß tausende von Investmentmanagern die
a) Aktien aus dem Hut per Zufall ziehen
b) Aktien in gleichem Wert und zur gleichen Zeit wie Walter gekauft haben
und c) die Aktien zur gleichen Zeit verkauft haben wie Walter auch die glücklichsten niemals seinen Erfolg erreicht hätte
hier eine Übersicht die zeigt welche Wunder Valueinvesting und Aktienanalyse bewirken können:
Performance Tabelle Walter Schloss Partnership 1956-1984
Quelle: Superinvestors of Graham & Doddsville von Warren Buffett
Wie die Performance Tabelle zeigt gehörte Walter Schloss zu den allerbesten Valueinvestoren. Fast in jedem Jahr Outperformance, teils dramatisch, gegenüber dem Index. Er spielte damit in einer Liga mit Warren Buffett, George Soros, John Templeton die ebenfalls über Jahrzehnte eine deutlich bessere Rendite eingefahren haben als die Indizes.Und wieder einmal sehen wir, daß 15% jährlich über lange Zeiträume nur die echte Elite der Geldanlage schafft. (Anmerkung: wieviel Spam Emails mit tausend Prozent Rendite habt Ihr letzte Woche im Postfach gehabt?)
Und eine Besonderheit, wie auch bei Buffett, wenn der Index verliert, verliert ein Großmeister des Investments noch lange nicht.
1973 geht der S&P500 -14% in die Grütze und Walter macht nur -8%, 1974 S&P500 -26% und Walter schläft gemütlich mit -6%, in 1977 zeigt Walter dem Index dann wie ein echt harter Punch aussieht : Index -8% und Walter +25%. Index K.O. würde ich sagen - Winner Walter Schloss!
Ende 2002 schliesst Walter Schloss seine Partnership und verwaltet nur noch sein eigenes Geld. Einige fragten ja bereits in den Kommentaren wie die Performance in den letzten Jahren war. Sie war gut. Was ich recherchieren konnte war das Walter Schloss bevor die Blase im Jahr 2000 platzte massiv Amazon und Yahoo short war. In 2000 war Walter mit 28% im Plus (der Index mit 9% im MINUS) und in 2001 war Walter +12% unterwegs im Vergleich zu dem Index mit -12%. Dieses Geschäft brachte 130 Millionen Dollar für seine Investoren in seiner Partnerschaft und er hatte damit einen gelungenen "Abgang" aus dem Vermögensverwaltergeschäft.
(Anmerkung: Walter war selten short, in 2000 muss es für Ihn so offensichtlich gewesen sein, wie für andere Valueinvestoren auch, daß er über seinen Schatten gesprungen ist und massiv short war mit Amazon und Yahoo Aktien)
Nets/Nets lassen sich nicht mehr ganz so leicht finden wie 1930,1940,1950 aber es gibt Sie noch. Bei jedem Crash gibt es Sie gleich zu Dutzenden und hunderten. Auch heute finde ich noch relativ gute Nets/Nets aus der dritten Reihe. Das heisst im Dax,Mdax sehe ich nichts. Im Dax sieht man auch mitten in einem Crash selten etwas (Continental in der letzten Krise vielleicht), im MDAX gab es schon gleich ein Dutzend Unternehmen in denen der Lagerbestand mehr wert war als der Börsenwert in der letzten Krise (Leoni, Pro7). Wir müssten schon tiefer wühlen um etwas zu finden. Raus aus Mdax, Dax usw. in die Aktien die nicht so in der Öffentlichkeit stehen. Unternehmen mit einer Kapitalisierung von 100 Millionen bis 300 Millionen, die teilweise mehrere Milliarden Umsatz machen und keineswegs als Klitschen bezeichnet werden können. Und die vor Ihrer jeweiligen Krise auch Milliarden Kapitalisierungen hatten. Es gibt Sie auch jetzt immer noch.
Die Frage ist nur ob Net/Nets etwas für den "defensiven Investor" sind. Ich glaube eher nicht. Nets/Nets erfordern schon eine recht hohe Diversifikation (ausser man heisst Buffett) meiner Meinung nach um den Totalausfall einer Aktie und die Auswirkungen auf das Depot und die Rendite zu minimieren. Erfordern viel Erfahrung (man muss es gewohnt sein das Depot mit minus 20% zu sehen während der Markt +15% macht und die Kollegen/Ehefrau/Bruder sich lustig über einen machen. In der Presse liest man auch jeden Tag welchen Müll man doch gekauft hat). Und natürlich Geduld, Geduld, Geduld - ein typischer Turnaround (ein Net/Net heutzutage hat vermutlich immer eine kleine/große Krise. Früher gab es Net/Nets die gar keine Krise hatten und weniger wert waren als das Geld in der Kasse) dauert 2-3-4 Jahre. Nets/Nets sind auch eine aktivere Geschichte als buy&hold. Eine Procter & Gamble oder Coca Cola kann ich heute kaufen und dann 20 oder 30 Jahre lang halten, ich muss einzig und allein darauf achten, daß ich die Aktie nicht zu teuer kaufe.
Bei net/net Stocks heutzutage muss ich ständig aufpassen. Das ist nur etwas für jemanden der Börse auch als Hobby betreibt und dem es Spaß macht, und keinen Streß, in der Freizeit über Geld nachzudenken. Ein Investor wie Walter Schloss hat nie aufgehört nach Nets/Nets zu suchen. Ein net/net ist sehr selten eine dieser unendlichen Wachstums und Gewinngeschichten wie Coca Cola. Ich würde sogar soweit gehen, daß ich net/net Aktien gar nicht empfehle. Bzw. die Suche nur nach Nets/Nets ist einfach zu schwer, zu wenig erfolgversprechend (da ich zu oft auf die Nase fallen werde und meine Rendite eher schlechter als besser wird - ausser ich heisse Buffett :=) ). Ich kanns nicht empfehlen, wirklich, wirklich, wirklich nicht. Aktiv nach nets/nets zu suchen bedeutet heute schlechte Unternehmen zu kaufen.
Wenn ein ordentlicher Crash da ist, ist die Sache schon anders. Es ist heute kaum möglich ein Depot nur mit nets/nets zu haben. Da müsste ich immer auf den Crash warten und darf nur dann investieren. Dann hätte ich aber auch die Alternative, daß viel, viel bessere Unternehmen sehr günstig sein werden (natürlich nicht auf net/net Niveau) aber relativ gesehen immer noch billig. (genug gewarnt, macht was Ihr wollt...)
Auch in meinem Depot habe ich nicht allzuviele Nets/Nets. Ist mir zu heiss die Geschichte. 10-20% kann ich verkraften. Beim Rest kaufe ich lieber gute, solide Unternehmen die völlig ungerechtfertigt im Kurs gefallen sind. (z.B. habe ich schon länger die Tesco im Depot. Super Unternehmen. Der Aktienkurs ist an einem Tag -14% gefallen weil Tesco etwas weniger Gewinn ausgewiesen hat bzw. das Wachstum nicht ganz so war wie erwartet / von den Analysten erwartet / da reibt sich doch jeder Valueinvestor die Hände ...).
Wie Walter in div. Interviews sagte wurde es mit der Zeit immer schwieriger die Aktien/Unternehmen zu finden deren Barbestand abzgl. aller Verbindlichkeiten doppelt so hoch, oder noch höher, war als der Börsenwert des Unternehmens. Er versuchte immer relativ billig zu kaufen gemessen an den Buchwerten des Unternehmens. Ein gutes Motto mit dem ich den Artikel über Walter Schloss auch beenden kann :=).
Weitere Zeitungsartikel über Walter Schloss und seine Investmentkarriere:
Bloomberg Artikel über den Tod von Walter Schloss
Forbes Artikel über den Mann der mit 91 alle in die Tasche steckt
Noch viel Erfolg mit den Aktienanalysen und haltet heute kurz eine Minute inne, zündet gedanklich eine Investmentkerze an und erinnert Euch an diesen alten, erfolgreichen Investor und Mann.
In den letzten Tagen ist ein Titan der Investmentwelt verstorben. Ich glaube in einem oder anderen Kommentar habe ich seinen Namen einmal erwähnt. Walter Schloss ist im stolzen Alter von 95 Jahren verstorben.
Walter Schloss war viele Jahre Mitarbeiter bei Benjamin Graham und lernte da auch Warren Buffett kennen als dieser in der Firma von Graham sein "Praktikum" machte. Walter Schloss machte sich nachdem Grahams Firma geschlossen wurde selbständig und investierte von einem stillen Zimmerlein, ganz ohne PC und Internet bis zuletzt!, für sich und seine handvoll Investoren. Als Schüler (er war kein Schüler in dem Sinne. Ich meine damit, daß man automatisch zum Schüler wird wenn man für einen echten Meister arbeiten darf) und Mitarbeiter von Graham kann man davon ausgehen, daß er die Prinzipien des Valueinvestings verinnerlicht hat.
Schloss war und ist einzigartig aus den folgenden Gründen. Nur Stichpunkte, wir können ja in den Kommentaren darüber reden und es vertiefen.
Investmentprinzipien und Fakten über Walter Schloss
- Die Investorhistorie von Walter Schloss ist fast 50 Jahre alt. Von 1955 bis 2000 erwirtschaftete er 15.5% für seine Anleger. Der S&P500 machte in der gleichen Zeit runde 10%. Eine derart lange Distanz, mit dieser Performance, ist kaum einer gelaufen in der Investmentwelt.
- Walter Schloss benutzte nie einen PC, Internet oder sonstiges ablenkendes und geldverschlingendes Zeug um damit Aktienanalyse zu machen. Ein Klassiker den sich jeder von uns hinter die Ohren schreiben sollte. Auch heute noch gültig. Um erfolgreich zu investieren brauchen wir wirklich kein Internet - auch wenn einiges dann leichter ist - wir brauchen kein Highspeed Zugang, wir brauchen kein tägliches Gejohle in den Nachrichten. Es ist alles nur reine Ablenkung wenn es ums investieren geht. Die Millionen von Ideen und Kommentare aus allen Ecken bringen uns nicht weiter. Ein echter Valueinvestor muss (!!) letzlich für sich denken und alleine entscheiden. Den Lemmingen (die Presse und Co.) hinterherzulaufen wird nicht funktionieren. Warren Buffett und andere Valueinvestoren haben schon genug zu dem Thema geschrieben.
- Walter Schloss besuchte nie eine Firma. Sprach nie mit dem Vorstand. Wollte nie etwas von der IR Abteilung (auch Lügenabteilung genannt) wissen und benutzte nur die offiziell zugänglichen Materialien, d.h. Geschäftsberichte & Quartalsberichte. Das war eines seiner Prinzipien. Auch Warren Buffett arbeitet nicht viel anders. Ich habe nicht gelesen das Buffett jedesmal rumfährt oder telefoniert. Was ich gelesen habe ist, daß Buffett im Morgenmantel aus seinem Schlafzimmer heraus gearbeitet hat und sich bis heute nicht die Mühe macht (weil es einfach nicht wert ist. ---> Ein Vorstand, IR-Sprecher wird IMMER sagen das die Zukunft gut ist, daß das Unternehmen gut aufgestellt ist, daß wir die Besten sind usw.) anders zu verfahren. In jedem Geschäftsbericht von Berkshire kann man nachlesen, daß man Warren Buffett eine Bilanz schicken soll und er innerhalb von 1 Tag in der Lager ist ein Angebot abzugeben ob er die Firma übernehmen wird oder nicht. Er benötigt kein Gespräch, keine IR-Abteilung und andere Leute die Ihm ohnehin nur einen Bären erzählen würden. Es steht alles in den Bilanzen... so ist es bis heute, und so wird es in tausend Jahren noch sein.
- Walter Schloss hatte eine sehr hohe Diversifikation verglichen mit seinem Lehrer Graham oder auch im Vergleich zu Buffett. Walter Schloss hatte durchschnittlich und zu jeder Zeit 100 Aktien im Depot und es gab nie Positionen die wirklich konzentriert waren (ein Buffett hat in jungen Jahren auch öfter "All In" gespielt und 30/50/70% in eine Aktie, in eine Idee gesteckt). Nur in absoluten Ausnahmefällen wurden maximal 20% des Depots in eine einzige Aktienidee investiert
- er orientiert sich an Bilanzwerten, Zerschlagungswerten. Buchwerte waren ausschlaggebend für Walter Schloss
- Schulden müssen immer weniger sein als Eigenkapital
- man muss geduldig sein. Walter Schloss hat einen Turnover des Depots von 25%. 25% des Depots wurden durchschnittlich jährlich durch neue Ideen ersetzt. In durchschnittlich 4 Jahren hat Walter sein Depot komplett umgebaut. (Anmerkung: etwas was Warren Buffett dem "normalen Investor" nicht empfiehlt, ich auch nicht unbedingt... wenn man ein Depot mit 30-40 Aktien hat, würde das bedeuten jedes Jahr ca. 8 neue Aktien zu finden. Das ist gar nicht so einfach wenn die Börse nicht als Nebenjob ausarten soll meiner Meinung nach. Wer ein gutes Depot hat, mit guten Unternehmen, der wird schwerlich jedes Jahr 8 neue/bessere Ideen finden)
- wenn eine Aktie gekauft wird dann am Tief der letzten 5 Jahre oder der letzten 52 Wochen. (eine regelmässige Übung von vielen Valueinvestoren ist das studieren der Aktien die auf 52 Wochen Tief notieren, auch Walter Schloss hat das jeden Morgen direkt nach dem Zähne putzen gemacht)
- man sollte versuchen Assets/Bilanzwerte billig zu kaufen. Er hat weniger Wert darauf gelegt Gewinne/Earnings billig zu kaufen
- Emotionen sollten einen nicht beeinflussen
- Aktien sollten grundsätzlich immer gegenüber Bonds und Cash bevorzugt werden. Eine Besonderheit von Walter Schloss meiner Meinung nach. Er war fast zu jeder Zeit immer 100% investiert. Kein Cash, keine Shortgeschäfte, keine Anleihen. Mit Aktien schlief er am Besten. Auch das Thema Inflation und der Schutz vor Inflation war wichtig für Ihn - das konnte er seiner Meinung nach nur mit Aktien erreichen (siehe auch hier im Blog die Gedanken von Warren Buffett zu dem Thema Gold vs. produktive Assets wie Aktien). Oder vielleicht besser ausgedrückt mit Aktien konnte er diesem Ziel relativ nah und einfach erreichen im Vergleich zu Cash und Anleihen.
- er benutzte kein Fremdkapital wenn er Aktien kauft da er meinte, daß Fremdkapital die Neigung hat immer im ungünstigsten Moment "gegen" einen zu laufen.
- Walter investierte nur in Unternehmen die eine (mindestens) 10 jährige Geschichte haben. Alles was nach New Economy, neue und unbekannte Zukunftsbranchen aussah wurde nicht gekauft
- Walter liebte es wenn die Insider/Management selbst stark beteiligt waren
- mit dem Verkauf seiner Aktien hatte Walter Schloss Schwierigkeiten. Auch dieser Superinvestor verkaufte oft eine Aktie die danach noch um 100,200,300,400% gestiegen ist.
- man sollte nie nach einem heissen Tip investieren oder für den schnellen Profit eine Aktie kaufen
- wenn es schlechte Nachrichten gibt, die Aktie stark fällt dann sollte man nie aus Panik verkaufen
- jeder sollte eine Investmentphilosophie haben und diese auch befolgen (heute Valueinvestor sein, morgen Growth Investor, übermorgen Devisen handeln und über-übermorgen versuchen der geniale Asset Allocator zu sein wird nicht funktionieren)
- immer versuchen die Emotionen rauszuhalten. Angst und Gier sind die gefährlichsten Gefühle wenn es darum geht Aktien zu kaufen oder verkaufen
Warren Buffett schrieb in dem Berkshire Hathaway Geschäftsbericht von 2006 das folgende zu Walter Schloss (ich übersetze ganz kurz, ganz frei, verzeiht mir wenn es sich teils unrund anhört / ich hab jetzt nicht soviel Zeit):
Walter Schloss verdiente erst Geld mit seiner Partnerschaft wenn auch seine Investoren Geld verdienten (Anmerkung: kuckt heute dazu im Vergleich die Vergütung des Standard Hedge Fonds und der Fonds allgemein an). Walter Schloss hat eine überragende Performance in den letzten 50 Jahren. Und das er erfolgreich sein wird sage ich nicht erst rückblickend. Walter war vor 50 Jahren meine einzige Empfehlung für eine Familie aus St. Louis die einen fähigen und ehrlichen Investment Manager wollte. Walter besuchte nie ein College und keine Business School. Er hatte nie Insiderinformationen und benutzte reine fundamentale Daten / Statistiken für seine Aktienauswahl. Als Walter 1986 für das Magazin "Outstanding Investors Digest" gefragt wurde wie er seine Investmentauswahl beschreiben würde, sagte Walter : "Wir versuchen Aktien billig zu kaufen" (Wie man sieht hat Walter genau den gleichen Humor wie Warren Buffett - zum brüllen).
Walter verfolgte eine Strategie die kein Risiko beinhaltet - definiert als das Risiko sein Vermögen nachhaltig zu vermindern (kurzfristig/mittelfristig ist auch das Depot von Warren Buffett jederzeit bis zu 50% im Minus).
Walter Schloss hat Ergebnisse erzielt die deutlichst besser waren als die Rendite des S&P500 im Zeitraum 1955 bis 1984 und auch 1955 bis 2002. Es ist besonders erwähnenswert das er seinen Rekord auf tausend Aktien aufbaute die er in dieser Zeit kaufte und verkaufte. Meistens Aktien eher lustlosen, langweiligen Typus. Einige wenige Gewinner machten nicht seinen Erfolg aus (Anmerkung: große Wetten/hohe Konzentration gab es nicht. Er hat quasi tausend gute Aktien rausgepickt. Zuverlässig wie ein Uhrwerk hat er gezeigt das Aktienanalyse funktioniet. Glückstreffer sind völlig ausgeschlossen bei seiner Performance).
Es ist leicht zu sagen, daß tausende von Investmentmanagern die
a) Aktien aus dem Hut per Zufall ziehen
b) Aktien in gleichem Wert und zur gleichen Zeit wie Walter gekauft haben
und c) die Aktien zur gleichen Zeit verkauft haben wie Walter auch die glücklichsten niemals seinen Erfolg erreicht hätte
hier eine Übersicht die zeigt welche Wunder Valueinvesting und Aktienanalyse bewirken können:
Performance Tabelle Walter Schloss Partnership 1956-1984
Quelle: Superinvestors of Graham & Doddsville von Warren Buffett
Wie die Performance Tabelle zeigt gehörte Walter Schloss zu den allerbesten Valueinvestoren. Fast in jedem Jahr Outperformance, teils dramatisch, gegenüber dem Index. Er spielte damit in einer Liga mit Warren Buffett, George Soros, John Templeton die ebenfalls über Jahrzehnte eine deutlich bessere Rendite eingefahren haben als die Indizes.Und wieder einmal sehen wir, daß 15% jährlich über lange Zeiträume nur die echte Elite der Geldanlage schafft. (Anmerkung: wieviel Spam Emails mit tausend Prozent Rendite habt Ihr letzte Woche im Postfach gehabt?)
Und eine Besonderheit, wie auch bei Buffett, wenn der Index verliert, verliert ein Großmeister des Investments noch lange nicht.
1973 geht der S&P500 -14% in die Grütze und Walter macht nur -8%, 1974 S&P500 -26% und Walter schläft gemütlich mit -6%, in 1977 zeigt Walter dem Index dann wie ein echt harter Punch aussieht : Index -8% und Walter +25%. Index K.O. würde ich sagen - Winner Walter Schloss!
Ende 2002 schliesst Walter Schloss seine Partnership und verwaltet nur noch sein eigenes Geld. Einige fragten ja bereits in den Kommentaren wie die Performance in den letzten Jahren war. Sie war gut. Was ich recherchieren konnte war das Walter Schloss bevor die Blase im Jahr 2000 platzte massiv Amazon und Yahoo short war. In 2000 war Walter mit 28% im Plus (der Index mit 9% im MINUS) und in 2001 war Walter +12% unterwegs im Vergleich zu dem Index mit -12%. Dieses Geschäft brachte 130 Millionen Dollar für seine Investoren in seiner Partnerschaft und er hatte damit einen gelungenen "Abgang" aus dem Vermögensverwaltergeschäft.
(Anmerkung: Walter war selten short, in 2000 muss es für Ihn so offensichtlich gewesen sein, wie für andere Valueinvestoren auch, daß er über seinen Schatten gesprungen ist und massiv short war mit Amazon und Yahoo Aktien)
Nets/Nets lassen sich nicht mehr ganz so leicht finden wie 1930,1940,1950 aber es gibt Sie noch. Bei jedem Crash gibt es Sie gleich zu Dutzenden und hunderten. Auch heute finde ich noch relativ gute Nets/Nets aus der dritten Reihe. Das heisst im Dax,Mdax sehe ich nichts. Im Dax sieht man auch mitten in einem Crash selten etwas (Continental in der letzten Krise vielleicht), im MDAX gab es schon gleich ein Dutzend Unternehmen in denen der Lagerbestand mehr wert war als der Börsenwert in der letzten Krise (Leoni, Pro7). Wir müssten schon tiefer wühlen um etwas zu finden. Raus aus Mdax, Dax usw. in die Aktien die nicht so in der Öffentlichkeit stehen. Unternehmen mit einer Kapitalisierung von 100 Millionen bis 300 Millionen, die teilweise mehrere Milliarden Umsatz machen und keineswegs als Klitschen bezeichnet werden können. Und die vor Ihrer jeweiligen Krise auch Milliarden Kapitalisierungen hatten. Es gibt Sie auch jetzt immer noch.
Die Frage ist nur ob Net/Nets etwas für den "defensiven Investor" sind. Ich glaube eher nicht. Nets/Nets erfordern schon eine recht hohe Diversifikation (ausser man heisst Buffett) meiner Meinung nach um den Totalausfall einer Aktie und die Auswirkungen auf das Depot und die Rendite zu minimieren. Erfordern viel Erfahrung (man muss es gewohnt sein das Depot mit minus 20% zu sehen während der Markt +15% macht und die Kollegen/Ehefrau/Bruder sich lustig über einen machen. In der Presse liest man auch jeden Tag welchen Müll man doch gekauft hat). Und natürlich Geduld, Geduld, Geduld - ein typischer Turnaround (ein Net/Net heutzutage hat vermutlich immer eine kleine/große Krise. Früher gab es Net/Nets die gar keine Krise hatten und weniger wert waren als das Geld in der Kasse) dauert 2-3-4 Jahre. Nets/Nets sind auch eine aktivere Geschichte als buy&hold. Eine Procter & Gamble oder Coca Cola kann ich heute kaufen und dann 20 oder 30 Jahre lang halten, ich muss einzig und allein darauf achten, daß ich die Aktie nicht zu teuer kaufe.
Bei net/net Stocks heutzutage muss ich ständig aufpassen. Das ist nur etwas für jemanden der Börse auch als Hobby betreibt und dem es Spaß macht, und keinen Streß, in der Freizeit über Geld nachzudenken. Ein Investor wie Walter Schloss hat nie aufgehört nach Nets/Nets zu suchen. Ein net/net ist sehr selten eine dieser unendlichen Wachstums und Gewinngeschichten wie Coca Cola. Ich würde sogar soweit gehen, daß ich net/net Aktien gar nicht empfehle. Bzw. die Suche nur nach Nets/Nets ist einfach zu schwer, zu wenig erfolgversprechend (da ich zu oft auf die Nase fallen werde und meine Rendite eher schlechter als besser wird - ausser ich heisse Buffett :=) ). Ich kanns nicht empfehlen, wirklich, wirklich, wirklich nicht. Aktiv nach nets/nets zu suchen bedeutet heute schlechte Unternehmen zu kaufen.
Wenn ein ordentlicher Crash da ist, ist die Sache schon anders. Es ist heute kaum möglich ein Depot nur mit nets/nets zu haben. Da müsste ich immer auf den Crash warten und darf nur dann investieren. Dann hätte ich aber auch die Alternative, daß viel, viel bessere Unternehmen sehr günstig sein werden (natürlich nicht auf net/net Niveau) aber relativ gesehen immer noch billig. (genug gewarnt, macht was Ihr wollt...)
Auch in meinem Depot habe ich nicht allzuviele Nets/Nets. Ist mir zu heiss die Geschichte. 10-20% kann ich verkraften. Beim Rest kaufe ich lieber gute, solide Unternehmen die völlig ungerechtfertigt im Kurs gefallen sind. (z.B. habe ich schon länger die Tesco im Depot. Super Unternehmen. Der Aktienkurs ist an einem Tag -14% gefallen weil Tesco etwas weniger Gewinn ausgewiesen hat bzw. das Wachstum nicht ganz so war wie erwartet / von den Analysten erwartet / da reibt sich doch jeder Valueinvestor die Hände ...).
Wie Walter in div. Interviews sagte wurde es mit der Zeit immer schwieriger die Aktien/Unternehmen zu finden deren Barbestand abzgl. aller Verbindlichkeiten doppelt so hoch, oder noch höher, war als der Börsenwert des Unternehmens. Er versuchte immer relativ billig zu kaufen gemessen an den Buchwerten des Unternehmens. Ein gutes Motto mit dem ich den Artikel über Walter Schloss auch beenden kann :=).
Weitere Zeitungsartikel über Walter Schloss und seine Investmentkarriere:
Bloomberg Artikel über den Tod von Walter Schloss
Forbes Artikel über den Mann der mit 91 alle in die Tasche steckt
Noch viel Erfolg mit den Aktienanalysen und haltet heute kurz eine Minute inne, zündet gedanklich eine Investmentkerze an und erinnert Euch an diesen alten, erfolgreichen Investor und Mann.
Laut dem Schneeball-Buch nahm er bei den Treffen der "Buffett-Gruppe" teil und wurde von den anderen "geneckt" da er immer noch Cigarbutts kaufte während die anderen, allen schon so Perlen wie See's und die Washington Post kauften.
AntwortenLöschenEr sagte er will nicht umsteigen und fühle sich mit seinen Net-Nets unter Wert gekauft wohl.
Eine bewundernswerte Eigenschaft so sehr seinen Eigenen Kopf zu haben.
Hätte warscheilich vielen vor der dot.com blase geschützt.
Grüße
alex
Mir gefällt seine Prinzipientreue, allerdings bin ich überrascht, dass man auch in der Ära des Computers tatsächlich noch so viele (100 Aktien im Depot) Cigarbutts finden kann, ohne reine Turnaroundspekulation zu betreiben.
AntwortenLöschenIch bin der Meinung, dass dies ohne einige herbe Verluste nicht zu bewerkstelligen ist und ich würde gerne seinen Performance-Verlauf über den gesamten Anlagezeitraum aufgeschlüsselt wissen, da ich glaube das eine Überrendite von 5,5% heute nicht mehr mit dieser Ur-Value Anlagestrategie möglich ist. Hat jemand den Performance-Verlauf zufällig zur Hand? Hat Walter Schloss in den 50er, 60er und 70er Jahre mehr erwirtschaftet als in den 80er und 90er Jahren? Wäre meine Vermutung.
Naja, ab und zu funktioniert Cigarbutts auflesen schon, wie man an dem Beispiel dieser Anleihe sehen kann.
Hallo Alex,
AntwortenLöschender Walter war von den konservativen und altmodischen noch ein besonders konservativer :=). Und ja. Wir brauchen wirklich einen eigenen Kopf. Ich lese gerne Deine Kommentare und kenne das nur allzugut. Jetzt z.B. Deine Sorgen bzgl. Vivendi. Grund für den Kursrutsch war wohl die heutige Meldung einer Dividendenkürzung von 1.40 auf 1.00 €. Überrascht mich auch ein wenig. Aber so ist es halt. Ist dadurch jetzt die Vivendi wirklich schlechter geworden ? oder ganz im Gegenteil. Haben wir jetzt durch den Preisrutsch, nur noch mehr Anlass zu kaufen ? Hier trennt sich der Valueinvestor - der selber für sich denkt mit seinem dicken sturen Kopf - von der Anlegersorte die nicht selber nachdenkt und keine eigene Meinung hat. Diese Gruppe verkauft heute nämlich in Panik und gestern ebenso. Wer in 2-3-4 Jahren Recht behält müssen wir dann sehen ... :=). Ich fühl mich mit Vivendi immer noch wohl, bin jetzt allerdings auch schon im minus. Verkaufen werde ich bestimmt nicht, nachkaufen wenn überhaupt.
Hallo Till,
ich hab die Tabelle reinkopiert in den Artikel in der die Performance zu sehen ist. Es ist erstaunlich, oder auch nicht?, aber er hat stetig diese Ergebnisse abgeliefert. Auch in den letzten Jahren noch. In den letzten Jahren hat er halt keine typischen net/nets mehr gekauft. Weil es diese kaum noch bzw. gar nicht gibt. Er hat weiterhin seine Prinzipien befolgt, Preis ist das wichtigste, kaufe eher Buchwert als Gewinne usw.
Danke für Eure Feedbacks. Immer gern gelesen.
Hallo Valueinvestoren & Freunde.
AntwortenLöschenGestern gab es ja die ersten Meldungen zu BP und dem mehr oder weniger aussgerichtlichen Vergleich. Was soll ich sagen.
BP zahlt jetzt 7.8 Mrd. US$ an Unternehmen und Privatleute und ist damit einen Riesigen Brocken Belastung los.
BP hat bereits Rückstellungen von 20 Mrd. gebildet und die 7.8 Mrd US$ sind gerade einmal halb so gross wie damals von den Industrie Analysten befürchtet. Die alten Kommentare/Artikel könnt Ihr ja nachlesen. Auch David Einhorn hat damals prächtig zugegriffen und gemeint das die BP ein Schnäppchen war.
Die BP Aktie notiert in Dollar gerechnet nah am 52 Wochen Hoch.
Hallo Bob,
AntwortenLöschenvielen Dank für Dein Nachwort, für einen der für mich größten Investoren. Ich hoffe er ruht in Frieden!
http://www.bengrahaminvesting.ca/Resources/Video_Presentations/Guest_Speakers/2008/Schloss_2008.htm
Hier ein Video von ihm aus 2008 wo er seinen Anlagestil erklärt und versucht Studenten das Valueinvesting näher zu bringen.
Dort findet Ihr auch andere Videos über Valueinvesting. Das ist mein Dankeschön für Deine Mühen hier! So ein Blog ist viel Arbeit! Hoffe Du erzielst die Ergebnisse die Du Dir wünschst!
Beste Grüße
Michael