Nachdem
wir uns im 2ten Teil etwas näher mit den Unternehmen beschäftigt haben wird es
diesmal Zeit uns die Zahlen anzusehen. Mein Fokus
liegt dabei auf folgenden Kriterien:
Eigenkapitalrendite
Eigenkapitalquote
Die Zahlen
von Rémy eignen sich nicht zum Vergleich, dafür ist der Gewinn zu stark
schwankend, ansonsten aber super Ergebnis.
·
Umsatz
·
Gewinn
·
Gewinn/
Aktie (verwässert)
·
Dividende/
Aktie
·
Payout
Ratio
·
Eigenkapitalrendite
·
Gesamtkapitalrendite
·
Eigenkapitalquote
·
Umsatzrendite
·
Verzinsung
einbehaltener Gewinne
·
Verschuldung
Nun aber
Endlich zum Hauptteil der Analyse.
Umsatz
Hier glänzt eindeutig Campari mit 102% Steigerung innerhalb
von 10 Jahren (und ca. 8% jährlich), beim Umsatz machen sich die Zukäufe
bemerkbar.
Brown-Forman schafft in derselben Zeit eine Steigerung von
87%, ThaiBev 73%.
Für Weltmarktführer Diageo schein es kein hohes Wachstum mehr
zu geben. Magere 28,6% innerhalb von 10 Jahren. Das Jahr 2004 als Startjahr
unseres Vergleichs ist dabei noch glücklich für Diageo. Der Umsatz im Jahr 2000
war bereits höher als 2013. Damals gehörten Burger King und Pillsbury (Knack&Back)
noch zum Konzern. Wir werden beim Gewinn sehen, was der Verkauf letztlich
gebracht hat (auch eine schöne Gelegenheit die Managementqualität zu testen).
Pernod-Ricard liegt bei 41%, allerdings innerhalb von 8
Jahren.
Rémy Cointreau schafft nur magere 34%.
Umsatz in Mio.
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
£8.891
|
$2.020
|
|
888,3
€
|
751
€
|
฿90.620
|
2005
|
£9.036
|
$2.227
|
|
733,7
€
|
810
€
|
฿92.378
|
2006
|
£7.260
|
$2.444
|
6.066
€
|
780,6
€
|
932
€
|
฿97.956
|
2007
|
£7.481
|
$2.806
|
6.443
€
|
785,9
€
|
958
€
|
฿105.497
|
2008
|
£8.090
|
$3.282
|
6.589
€
|
817,8
€
|
942
€
|
฿106.226
|
2009
|
£9.311
|
$3.192
|
7.203
€
|
710,4
€
|
1.008
€
|
฿108.247
|
2010
|
£9.780
|
$3.226
|
7.081
€
|
807,6
€
|
1.163
€
|
฿121.275
|
2011
|
£9.936
|
$3.404
|
7.643
€
|
907,8
€
|
1.274
€
|
฿132.985
|
2012
|
£10.762
|
$3.614
|
8.215
€
|
1.026,1
€
|
1.341
€
|
฿161.881
|
2013
|
£11.433
|
$3.784
|
8.575
€
|
1.193,3
€
|
1.524
€
|
฿156.893
|
Durchschnitt
|
£9.198
|
$3.000
|
7.227
€
|
865,2
€
|
1.070
€
|
฿117.396
|
Gewinn
Gewinn ist nicht alles, aber das Hauptgrund weshalb wir
investieren. Gerade bei Campari liegt meine Erwartung hoch, der Umsatz wurde
verdoppelt, beim Gewinn erwarte ich noch etwas mehr. Ebenso von Diageo erwarte
ich hier einiges, wenn das Unternehmen sich von Geschäftsteilen trennt, die
vorher ertragsschwach bzw. verlustreich waren muss der Gewinn verbessert worden
und die Profitabilität deutlich gestiegen sein.
Und so ist es auch, der Gewinn stieg um 78%, verglichen mit
dem Jahr 2000 sogar um 154%. Mein erster Eindruck ist, dass der Verkauf damals
die richtige Entscheidung war, der Preis zu dem verkauft wurde ist eine andere
Sache. Aber aus strategischer Sicht handelte das Management völlig richtig.
Bei Campari enttäuscht die Entwicklung, gerade mal 54%
Gewinnsteigerung bei Umsatzverdopplung, das würde man eher anders herum
erwarten, zudem sank der Gewinn seit 2011 um 6%P.
Rémy weist eine robuste Steigerung von 70% auf, im Bezug zur
Umsatzentwicklung ist das ganz ordentlich. Das Prognostizieren der Gewinne will
ich gar nicht erst versuchen, sie schwanken zu extrem. Der Verlust 2007 stammt
aus dem Verkauf der Marke Bols, sollte also einmalig sein, lässt aber keinen
guten Eindruck auf das Management und die Bewertung in der Bilanz zurück. Die
Marke stieß erst 2000 zum Konzern hinzu.
ThaiBev kann für die Jahre 2004 - 2010 trotz Umsatzsteigerung
von 33% keinen höheren Gewinn ausweisen, Grund sind leicht gestiegene Ausgaben
für Wareneinsatz und erheblich höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten. Seit
2010 scheint sich das auf höherem Niveau stabilisiert zu haben, sodass der
Gewinn insgesamt im Vergleichszeitraum um 83% steigt.
Wie beim Umsatz gefällt mir auch beim Gewinn Brown-Forman.
132% Steigerung, dazu wird der Gewinn, bis auf 2012, langsam aber stetig
gesteigert.
Auch Pernod-Ricard konnte diesen um 86% steigern, mehr als
doppelt so viel wie den Umsatz.
Gewinn in Mio.
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
£1.392
|
$254
|
76,3
€
|
97
€
|
฿10.417
|
|
2005
|
£1.375
|
$308
|
49,8
€
|
118
€
|
฿10.409
|
|
2006
|
£1.908
|
$320
|
639
€
|
77,8
€
|
117
€
|
฿10.055
|
2007
|
£1.489
|
$389
|
831
€
|
-23,0
€
|
125
€
|
฿10.943
|
2008
|
£1.521
|
$440
|
840
€
|
98,4
€
|
127
€
|
฿10.606
|
2009
|
£1.621
|
$435
|
945
€
|
86,1
€
|
137
€
|
฿10.566
|
2010
|
£1.629
|
$449
|
951
€
|
86,3
€
|
156
€
|
฿10.612
|
2011
|
£1.900
|
$572
|
1.045
€
|
70,5
€
|
159
€
|
฿12.042
|
2012
|
£1.942
|
$513
|
1.146
€
|
110,8
€
|
157
€
|
฿28.493
|
2013
|
£2.485
|
$591
|
1.189
€
|
130,4
€
|
150
€
|
฿19.130
|
Durchschnitt
|
£1.812
|
$427
|
948
€
|
76,3
€
|
134
€
|
฿13.327
|
Gewinn/ Aktie, verwässert
Meine Erwartung ist folgende: Aus Aktionärssicht muss der
Gewinn/ Aktie mindestens gleich gesteigert werden wie der gesamte Gewinn des
Unternehmens. Was bringt es uns Aktionären, wenn der Gewinn wächst, er aber
nicht bei uns ankommt, da sich das Management über Optionen etc. bereichert? Alles
andere, als etwa gleiche Steigerung von Gesamtgewinn und Gewinn/ Aktie heißt
flapsig gesagt „das Management zieht den Aktionär über den Tisch“ bzw. das
Management arbeitet in erster Linie nicht für den Aktionär. Beim verwässerten
Gewinn kann der Verwässerungseffekt natürlich eine Rolle spielen, dort muss
dann ins Detail gegangen werden.
Bei Diageo steigt der Gewinn/ Aktie um 115%, hier wurden
Aktien zurückgekauft. Brown-Forman 143% auch hier wurden Aktienrückkäufe getätigt,
Rémy 65%.
Pernod möchte ich nicht beurteilen, die Finanzberichte sind
zu französisch um sie tatsächlich durchzublicken.
Trauriges Beispiel ist Campari: Trotz Umsatzverdopplung wird
der Gewinn nur um 54% gesteigert, der unverwässerte Gewinn/ Aktie sogar nur um
47%. Grund hierfür ist die Ausweitung der ausstehenden Aktien um 2,5% seit
2004. Das ist alles andere als aktionärsfreundlich.
Gewinn je Aktie, verwässert
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
£0,46
|
$1,13
|
1,65
€
|
0,17
€
|
฿0,47
|
|
2005
|
£0,46
|
$1,35
|
1,40
€
|
0,21
€
|
฿0,47
|
|
2006
|
£0,67
|
$1,71
|
1,16
€
|
0,21
€
|
฿0,42
|
|
2007
|
£0,55
|
$1,72
|
3,87
€
|
-1,46
€
|
0,22
€
|
฿0,42
|
2008
|
£0,59
|
$1,89
|
3,65
€
|
2,10
€
|
0,22
€
|
฿0,41
|
2009
|
£0,65
|
$1,91
|
3,99
€
|
1,83
€
|
0,24
€
|
฿0,42
|
2010
|
£0,66
|
$2,01
|
3,59
€
|
1,79
€
|
0,27
€
|
฿0,42
|
2011
|
£0,76
|
$2,60
|
3,94
€
|
1,43
€
|
0,27
€
|
฿0,48
|
2012
|
£0,77
|
$2,37
|
4,32
€
|
2,24
€
|
0,27
€
|
฿1,13
|
2013
|
£0,99
|
$2,75
|
4,46
€
|
2,66
€
|
0,25
€
|
฿0,76
|
Durchschnitt
|
£0,66
|
$1,94
|
3,97
€
|
1,48
€
|
0,23
€
|
฿0,54
|
Dividende
Die Steigerungen sehen folgendermaßen aus:
Diageo 67%, Brown-Forman 127%, Rémy 40%, Campari 60% und
ThaiBev 100% (seit 2006 als erstmal eine Dividende gezahlt wurde), Pernod’s
Dividenden schwanken extrem stark. Auch von Sonderdividenden konnte ich in den
GB’s nichts finden.
Sonderdividenden finden bei der Betrachtung keine
Berücksichtigung, sie würden den Vergleich zu stark verzerren. Der
Vollständigkeit halber will ich sie aber erwähnen:
Brown-Forman: 2011 gab es 0,66$ und 2013 wurden 4,00$
ausgeschüttet.
Dividende je Aktie
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy Cointreau
|
Campari Group
|
Thai Bev
|
2004
|
£0,28
|
$0,43
|
1,00
€
|
0,05
€
|
฿0,00
|
|
2005
|
£0,30
|
$0,49
|
1,00
€
|
0,05
€
|
฿0,00
|
|
2006
|
£0,31
|
$0,56
|
1,10
€
|
0,05
€
|
฿0,22
|
|
2007
|
£0,33
|
$0,63
|
2,52
€
|
1,20
€
|
0,06
€
|
฿0,29
|
2008
|
£0,34
|
$0,69
|
1,32
€
|
1,30
€
|
0,06
€
|
฿0,30
|
2009
|
£0,36
|
$0,75
|
0,50
€
|
1,30
€
|
0,06
€
|
฿0,33
|
2010
|
£0,38
|
$0,75
|
1,34
€
|
1,30
€
|
0,06
€
|
฿0,35
|
2011
|
£0,40
|
$0,83
|
1,44
€
|
1,30
€
|
0,07
€
|
฿0,37
|
2012
|
£0,44
|
$0,89
|
1,58
€
|
1,30
€
|
0,07
€
|
฿0,42
|
2013
|
£0,47
|
$0,98
|
1,64
€
|
1,40
€
|
0,08
€
|
฿0,44
|
Durchschnitt
|
£0,36
|
$0,70
|
1,48
€
|
1,22
€
|
0,06
€
|
฿0,27
|
Payoutratio
Der Vergleich zeigt, dass Diageo wohl Probleme hat das Geld
ähnlich profitabel anzulegen und somit das meiste an die Aktionäre zurückgibt,
die Ratio liegt bei 56%. Das ist in diesem Fall wohl die beste Entscheidung.
Wesentlich schlimmer ist es, wenn dem Management mit steigendem Cash auch die Übernahmefantasien
über den Kopf steigen (wir erinnern uns an die Telekom und das tolle
US-Geschäft, dessen Kauf man kurz danach schon wieder bereut hat. Für solche
Verschwendung gibt es hunderte Beispiele). Gut, dass es hier nicht so ist.
Campari macht wieder einmal einen schlechten Eindruck (ich
glaub ich schieße mich so langsam ein:). An der Payoutratio kann ich an sich
nichts kritisieren. Im Zusammenhang mit der Profitabilität und dem Gewinn
allerdings schon. Das meiste Geld wird im Unternehmen behalten (ca. 75% des
Gewinns). Sofern auch erst mal kein Problem. Wenn wir uns allerdings die
Gewinnsteigerung nochmals vor Augen führen macht das Management folgendes: Das
Geld, welches dem Aktionär gehört, wird zum größten Teil einbehalten und für
Übernahmen ausgegeben, daher die hohe Umsatzsteigerung. Das ganze ist aber ohne
Mehrwert, wenn durch die Übernahme nur Marken gekauft werden, die bei weitem
weniger abwerfen als das Kerngeschäft. Hier wird dem Aktionär ein Bärendienst
getan. Das Beste wäre es sich auf Kernmarken zu konzentrieren und den
Überschuss dem Aktionär zurückzugeben (als Dividende oder besser in Form von
Aktienrückkäufen).
Zu den anderen Unternehmen muss ich groß nichts sagen. Die
Quote bei ThaiBev und bei Rémy ist schon extrem hoch, das Geld wird
offensichtlich nicht gebraucht. Pernod und Brown-Forman zahlen ca. 1/3 des
Gewinns aus, der Rest wird reinvestiert.
Payout ratio
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
60,9%
|
38,1%
|
60,6%
|
29,4%
|
0,0%
|
|
2005
|
65,2%
|
36,3%
|
71,4%
|
23,8%
|
0,0%
|
|
2006
|
46,3%
|
32,7%
|
94,8%
|
23,8%
|
52,4%
|
|
2007
|
60,0%
|
36,6%
|
65,1%
|
82,2%
|
25,0%
|
69,0%
|
2008
|
57,6%
|
36,5%
|
36,2%
|
61,9%
|
25,0%
|
73,2%
|
2009
|
55,4%
|
39,3%
|
12,5%
|
71,0%
|
25,0%
|
78,6%
|
2010
|
57,6%
|
37,3%
|
37,3%
|
72,6%
|
22,2%
|
83,3%
|
2011
|
52,6%
|
31,9%
|
36,5%
|
90,9%
|
25,9%
|
77,1%
|
2012
|
57,1%
|
37,6%
|
36,6%
|
58,0%
|
25,9%
|
37,2%
|
2013
|
47,5%
|
35,6%
|
36,8%
|
52,6%
|
32,0%
|
57,9%
|
Durchschnitt
|
56,0%
|
36,2%
|
37,3%
|
71,6%
|
25,8%
|
66,1%
|
Eindeutig
die beste Rendite erzielt Branchenprimus Diageo mit 39,6% im Schnitt (das ist
fast so hoch wie der Alkoholgehalt ihrer Getränke :-). Ich würde wegen der
zuletzt gesteigerten Eigenkapitalquote aber eher vom Schnitt der letzten 3
Jahre für die Zukunft ausgehen. Doch selbst 35% sind eine traumhafte Rendite.
Dem Management muss man auch hier wieder ein Lob aussprechen. Vor den Verkäufen
von Burger King und Pillsbury lag die Rendite im Bereich von knapp über 20% -
26%.
Mit einigem
Abstand, aber ebenfalls sehr profitabel, folgen Brown-Forman (25,5%) und
ThaiBev (23,2%).
Bei Campari
sieht man die schleichende Verschlechterung des Geschäfts. Die Rendite sinkt
von ordentlichen 15,5% im Jahr 2004 auf nun 10,8%. Dem Wachstum wird
offensichtlich alles geopfert.
Abgeschlagen
zeigen sich unsere Franzosen (ich weiß das ist pauschalisierend, ist aber so)
Pernod (11,6%) und Rémy (7,9%).
Eigenkapitalrendite
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
37,7%
|
23,8%
|
9,3%
|
15,5%
|
31,2%
|
|
2005
|
37,8%
|
23,5%
|
5,7%
|
17,0%
|
33,2%
|
|
2006
|
42,4%
|
20,5%
|
11,2%
|
8,5%
|
14,7%
|
19,1%
|
2007
|
37,5%
|
24,7%
|
13,2%
|
-2,7%
|
14,3%
|
19,9%
|
2008
|
43,5%
|
25,5%
|
13,1%
|
10,8%
|
13,3%
|
19,6%
|
2009
|
50,3%
|
24,0%
|
12,7%
|
8,9%
|
13,1%
|
18,7%
|
2010
|
40,7%
|
23,7%
|
10,4%
|
8,5%
|
12,5%
|
18,7%
|
2011
|
36,2%
|
27,8%
|
11,3%
|
6,6%
|
11,7%
|
19,0%
|
2012
|
34,8%
|
24,8%
|
10,6%
|
11,4%
|
11,0%
|
33,5%
|
2013
|
35,3%
|
36,3%
|
10,6%
|
11,9%
|
10,8%
|
19,5%
|
Durchschnitt
|
39,6%
|
25,5%
|
11,6%
|
7,9%
|
13,4%
|
23,2%
|
Gesamtkapitalrendite
Hier zeigt sich an etwas anderes Bild. Der Spitzenreiter
heißt nicht Diageo (10%), sondern Borwn-Forman (13%), gerade die Entwicklung
geht bei Brown in die richtige Richtung. Sie wurde von 10,9 auf 16,3%
gesteigert.
Sogar ThaiBev (10,4%) schneidet besser ab als Diageo, bei
denen die Entwicklung die letzten Jahre in die falsche Richtung verläuft.
Campari (6,2%) verliert schleichend an Rendite. Hier sollte
eher von den letzten Jahren in der Auflistung ausgegangen werden. Die letzten
paar Jahre liegt Campari sogar hinter Pernod (4,0%) und Rémy (3,4%), das seine
Ergebnisse zuletzt steigern konnten.
Gesamtkapitalrendite
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
9,9%
|
10,9%
|
3,1%
|
7,2%
|
11,7%
|
|
2005
|
10,4%
|
11,7%
|
2,1%
|
7,4%
|
12,8%
|
|
2006
|
13,7%
|
11,7%
|
3,2%
|
3,3%
|
6,8%
|
11,8%
|
2007
|
10,7%
|
11,0%
|
4,3%
|
-1,0%
|
7,3%
|
13,8%
|
2008
|
9,5%
|
12,9%
|
4,6%
|
4,5%
|
7,0%
|
13,3%
|
2009
|
9,0%
|
12,5%
|
3,8%
|
3,7%
|
5,8%
|
13,7%
|
2010
|
8,4%
|
13,3%
|
3,5%
|
3,7%
|
5,9%
|
13,8%
|
2011
|
9,6%
|
15,4%
|
4,1%
|
3,2%
|
5,5%
|
12,1%
|
2012
|
8,7%
|
14,8%
|
4,0%
|
5,6%
|
4,6%
|
13,7%
|
2013
|
9,9%
|
16,3%
|
4,3%
|
5,8%
|
4,6%
|
10,4%
|
Durchschnitt
|
10,0%
|
13,0%
|
4,0%
|
3,4%
|
6,2%
|
12,7%
|
Und wieder zeigt sich ein trauriges Bild bei Campari. Ich
muss die Eigenkapitalrendite von nur noch 10,8% aus 2013 nochmals in Erinnerung
rufen. Bei der stetigen Verringerung der Eigenkapitalquote (2004 – 71,9 auf
2013 – 42,3) sollte sich die Eigenkapitalrendite enorm erhöht haben, sofern das
Geschäft unverändert weiterläuft. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Die hohen Eigenkapitalrenditen von Diageo sind stark durch
die niedrige Eigenkapitalquote (25,4) zustande gekommen. Die Quote ist niedrig,
allerdings mit Blick auf den Cashflow keine Bedrohung. Für mich als
konservativen Valueanleger sind mir Unternehmen mit hoher Quote aber lieber.
Positiv zu beurteilen ist die Erhöhung seit 2010 auf aktuell 28,1, auch wenn
die Profitabilität etwas zurückging.
Deutlich lieber ist mir da Brown-Forman (51,6), und das bei
der nach Diageo höchsten Eigenkapitalrendite im Vergleich.
Rémy’s Quote (42,6) ist ganz in Ordnung, ebenso wie die von
Pernod (35,1), beide Unternehmen haben diese zuletzt erhöht.
Die Zahlen von ThaiBev schwanken mir zu stark als das ich sie
glauben möchte, ich verstehe sie jedenfalls nicht wirklich und möchte mir auch
nicht die Mühe machen die Bilanzen von ThaiBev einzeln durchzugehen. Ich lasse
sie mal unkommentiert stehen.
Eigenkapitalquote
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
26,2
|
45,7
|
38,4
|
71,9
|
37,4
|
|
2005
|
27,4
|
49,9
|
36,1
|
65,2
|
38,6
|
|
2006
|
32,3
|
57,3
|
38,8
|
67,8
|
61,4
|
|
2007
|
28,5
|
44,3
|
32,3
|
38,7
|
51,3
|
69,1
|
2008
|
21,8
|
50,7
|
34,8
|
42,2
|
52,9
|
67,5
|
2009
|
17,8
|
52,3
|
29,9
|
41,9
|
43,9
|
73,2
|
2010
|
20,6
|
56,0
|
33,7
|
43,9
|
47,2
|
73,8
|
2011
|
26,5
|
55,5
|
36,1
|
48,5
|
47,0
|
63,5
|
2012
|
25,0
|
59,5
|
38,1
|
49,0
|
41,9
|
40,9
|
2013
|
28,1
|
44,9
|
40,7
|
48,2
|
42,3
|
53,5
|
Durchschnitt
|
25,4
|
51,6
|
35,1
|
42,6
|
53,1
|
57,9
|
Ein
anderer wichtiger Aspekt, der mir nach Diskussion
nochmals deutlicher wurde, liegt in der Verschuldung. Aktuell sind die Zinsen
sehr niedrig (um nicht zu sagen manipuliert). Unternehmen mit hoher
Verschuldung zahlen derzeit Mini-Zinsen. Selbst Schuldner schlechter Bonität
können sich zur Zeit für 7 – 8% verschulden (siehe Mittelstandanleihen, früher
nannte man das Junk-Bond und der Zins lag bei 15 – 19%. Ratet mal warum die
Banken diesen Unternehmen den Kredit nicht selbst gewähren, wenn sie dafür 7-8%
Zinsen verlangen können? Stattdessen reichen sie ihn an die Kapitalmärkte
weiter). Was aber passiert, wenn die Zinsen wieder normale Niveaus erreichen?
Ich denke nicht, dass die nächsten 3 – 5 Jahre groß etwas passiert, dazu
erscheint mir die Lager zu instabil. Aber deutliche Zinserhöhungen werden
kommen.
In einem solchen Szenario werden Unternehmen mit hoher Verschuldung Probleme bekommen. Hochprofitable Unternehmen wie eine Diageo werden nicht untergehen, aber die Profitabilität wird zwangsläufig zurückgehen. Kann das ganze nicht mit Umsatzsteigerungen aufgefangen werden muss theoretisch der Aktienkurs sinken.
Umsatzrendite
Und nun sehen wir was bezogen auf den Umsatz wirklich hängen
bleibt. Und damit auch wie viel Spielraum die Unternehmen haben:
Eindeutiger Spitzenreiter ist mal wieder Diageo, 18,9%
Umsatzrendite grenzen fast an Piraterie :-) Was ich bei meinem Whisky sparen
könnte… Aus Investorensicht aber ein hervorragendes Ergebnis. Auch bei dieser Kennzahl zeigt sich der
Verkauf von Unternehmensanteilen. 2000 standen „nur“ ca. 8% zu buche.
Zu dem „Rest“ klafft schon eine kleine Lücke.
Pernod (13,4) liegt fast mit Brown-Forman gleichauf (13,6)
gefolgt von ThaiBev (11,1)
Hier zeigt sich Campari auf etwa demselben Niveau wie das
Mittelfeld.
Schlusslicht ist Rémy (8,7%), wobei der Trend nach oben geht,
aber auch hier schwanken die Ergebnisse stark.
Umsatzrendite
|
||||||
Jahr\ Unternehmen
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai
Bev
|
2004
|
15,6%
|
10,0%
|
|
8,6%
|
12,9%
|
11,5%
|
2005
|
15,2%
|
11,3%
|
|
6,7%
|
14,6%
|
11,3%
|
2006
|
26,3%
|
13,1%
|
|
10,0%
|
12,6%
|
10,3%
|
2007
|
19,9%
|
13,9%
|
12,9%
|
-2,9%
|
13,1%
|
10,4%
|
2008
|
18,8%
|
13,4%
|
12,8%
|
12,0%
|
13,4%
|
10,0%
|
2009
|
17,4%
|
13,6%
|
13,1%
|
12,1%
|
13,6%
|
9,8%
|
2010
|
16,7%
|
13,9%
|
13,4%
|
10,7%
|
13,4%
|
8,7%
|
2011
|
19,1%
|
16,8%
|
13,7%
|
7,8%
|
12,5%
|
9,1%
|
2012
|
18,0%
|
14,2%
|
14,0%
|
10,8%
|
11,7%
|
17,6%
|
2013
|
21,7%
|
15,6%
|
13,9%
|
10,9%
|
9,9%
|
12,1%
|
Durchschnitt
|
18,9%
|
13,6%
|
13,4%
|
8,7%
|
12,8%
|
11,1%
|
Insgesamt
lässt sich sagen, dass in der Spirituosenbranche deutlich höhere Margen und Umsatzrenditen
drin sind als generell im Lebensmittelbereich. Eine Nestlé schafft es
Umsatzrenditen von ca. 9 – 12 % zu erwirtschaften.
Verzinsung der einbehaltenen Gewinne
Zugegeben diesen Test sieht man in Blogs so gut wie nie, doch auch Buffett wendet ihn
an. Dabei geht es darum, dass die Gewinne, die das Unternehmen einbehält
angemessen verzinst werden. Sollte dies nicht der Fall sein wäre es besser es
den Aktionären über Aktienrückkäufe oder Dividenden zurückzugeben. Der Test ist
auch geeignet um einen Eindruck zu erhalten wie sehr sich das Management den
Aktionären verpflichtet fühlt und in deren Sinne handelt, in dem es Mehrwert
für den Aktionär generiert.
Der Test funktioniert sehr gut bei Unternehmen, deren Gewinne
kontinuierlich wachsen und nicht schwanken, bei zyklischen Unternehmen wird der
Test nichts bringen bzw. die Ergebnisse verzerren.
Ich hatte anfangs auch meine Mühe damit und möchte kurz ein
Beispiel dazu geben, dann sollte es klarer werden. Alle Daten bezogen auf eine
Aktie:
Der Gewinn von Diageo 2004 betrug £0,46. Die kumulierten
Gewinne von 2004 – 2013 betrugen £6,56. Im gleichen Zeitraum wurden Gewinne in
Form von Dividenden in Höhe von £3,61 ausgeschüttet. Es wurden also £2,95
Gewinn einbehalten (£6,56 - £3,61 = £2,95). 2013 konnten £0,99 Gewinn verbucht
werden. D.h. durch die Verzinsung der einbehaltenen Gewinne entstand ein
zusätzlicher Gewinn von £0,53 (£0,99 – £0,46 = £0,53).
Da der zusätzliche Gewinn nur durch die Verzinsung
einbehaltener Gewinne (Reinvestierung & Aktienrückkäufe) stammt lässt sich
die Rendite, die durch den Zusatzgewinn erziel werden leicht berechnen
(Zusatzgewinn/ einbehaltene Gewinne x 100 = Rendite auf einbehaltene Gewinne).
Oder in unserem Beispielfall 0,53/ 2,95 x 100 = 17,9% Rendite auf einbehaltene
Gewinne. Also ganz ordentlich.
Verzinsung der einbehaltenen Gewinne
| ||||||
|
Diageo
|
Brown-Forman
|
Pernod-Ricard
|
Rémy
Cointreau
|
Campari
Group
|
Thai Bev
|
Einbehaltene
Gewinne gesamt
|
£2,95
|
$7,44
|
17,70 €
|
2,60 €
|
1,73 €
|
฿2,68
|
Zusatzertrag
|
£0,53
|
$1,62
|
0,59 €
|
1,01 €
|
0,08 €
|
฿0,29
|
Rendite
auf einbehaltene Gewinne
|
17,97%
|
21,77%
|
3,33%
|
38,85%
|
4,62%
|
10,82%
|
Die Angaben
erscheinen, mit den Dividenden verglichen, widersprüchlich. Grund hierfür ist,
dass ich Sonderdividenden in der Kennzahl Dividende/ Aktie nicht berücksichtigt
habe. In dieser Betrachtung hingegen muss ich es.
Im nächsten und letzten Teil geht es mit der Verschuldung der Unternehmen, einem Versuch die fairen Werte zu bestimmen und meinem Fazit weiter. Dies wird allerdings 2 - 3 Wochen dauern. Nächstes WE geht's erstmal zum Strongmanrun nach Österreich :-)
Nur kurz zur Info:
AntwortenLöschenDie Fertigstellung der Spirituosenanalyse wird sich leider noch ein paar Wochen hinziehen. Ich bin leider erkrankt und seit 2 Wochen mehr oder weniger ans Bett gefesselt (und nicht auf die gute Art:-)
Somit wird sich das noch etwas hinziehen...
Grüße Valueer
Sehr gute Aufstellung und Analyse ... gehe ähnlichen Weg und suche die dividenden- und wachstumstärksten Aktien weltweit heraus, die dann zusmamen in einem Zertifikat zusammengetragen sind. Bisher mit gutem Erfolg...
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